Gewalt in der Notaufnahme: Chefarzt prangert Übergriffe und Respektlosigkeit an
Der Artikel im Hamburger Abendblatt vom 19.11.2024 (von Miriam Opresnik) schildert die zunehmende Gewalt gegen medizinisches Personal in Notaufnahmen, basierend auf den Erfahrungen eines Chefarztes der Asklepios Kliniken in Hamburg. Täglich werden Ärzte und Pflegekräfte beleidigt, bedroht oder sogar körperlich angegriffen. Viele Patienten zeigen ein forderndes und aggressives Verhalten, oft aus Ungeduld oder Unverständnis über die Priorisierung nach medizinischer Dringlichkeit. Es kommt zu rassistischen Beleidigungen, Sachbeschädigungen wie zerstörten Schränken und Monitoren sowie Angriffen, bei denen Behandlungsmaterial umgeworfen oder das Personal direkt attackiert wird.
Laut einer Umfrage haben 97 % der Mitarbeitenden verbale Gewalt und 87 % körperliche Übergriffe erlebt. Besonders junge Kolleginnen und Kollegen leiden emotional unter der aggressiven Atmosphäre und brechen oft in Tränen aus. Rassistische Beleidigungen wie das N-Wort oder „blöder Türke“ sind keine Seltenheit. Es gibt Patienten, die gezielt versuchen, das System auszunutzen, und immer wieder Notfallversorgung verlangen, ohne ernsthaft erkrankt zu sein.
Die Notaufnahmen stehen täglich vor enormen Herausforderungen: bis zu 80 Patienten werden behandelt, darunter schwere Fälle wie Herzinfarkte oder Unfälle, aber auch viele Menschen, die nicht wissen, wohin sie sich sonst wenden können. Der Chefarzt beschreibt eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft, die sich auf das Krankenhauspersonal überträgt. Er sieht die Lage kritisch, vor allem im Hinblick auf mögliche weitere Klinikschließungen, die zu noch mehr Patienten und längeren Wartezeiten führen könnten.
Als Reaktion setzen die Asklepios Kliniken bereits auf private Sicherheitsdienste, deren Kosten allein in Hamburg fast zehn Millionen Euro jährlich betragen. Zudem wurde die Kampagne #HaltzuGewalt ins Leben gerufen, um Übergriffe stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Chefarzt betont, dass Gewalt nicht länger toleriert wird. Patienten, die das Personal bedrohen oder beleidigen, sollen konsequent des Hauses verwiesen werden. Die Lage verdeutlicht den dringenden Bedarf an gesellschaftlichem Wandel und politischer Unterstützung, um die Arbeitsbedingungen in Notaufnahmen zu verbessern.
Wer sich für die Sicherheit im Gesundheitswesen einsetzt, sollte das BitePRO®-Bekleidungssortiment erkunden. Diese Schutzkleidung zeigt, wie proaktive Maßnahmen dazu beitragen können, einen spürbaren Unterschied zu machen. Pflegekräfte und Ärzt:innen verdienen Schutz, während sie ihrer Fürsorgepflicht nachkommen.
Aus diesem Grund wurde spezielle Schutzkleidung entwickelt, die es ermöglicht, professionell auf herausforderndes Verhalten zu reagieren. Dazu gehört unter anderem bissfeste Kleidung.
Die BitePRO®-Kollektion umfasst:
- Schutzwesten,
- Pullover wie Kapuzenpullis (Hoodies) und Longsleeve-Shirts,
- Armschützer,
- Handschuhe,
- lange Hosen.
Diese Schutzkleidung kann individuell angepasste Konzepte zur Gewaltprävention sinnvoll ergänzen. Sie verbessert das Sicherheitsgefühl und schützt vor körperlichen Angriffen, sodass Fachkräfte in kritischen Situationen sicherer und gelassener handeln können. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, Arbeitsausfälle durch Unfälle oder Berufskrankheiten zu reduzieren und die damit verbundenen Kosten zu senken.
Quellen:
- Hamburger Abendblatt vom 19.11.2024 / Artikel Download unter https://www.abendblatt.de/hamburg/politik/article407675780/krankenhaus-chefarzt-in-hamburg-klagt-ueber-gewalt-patienten-behandeln-uns-wie-servicekraefte.html
- Asklepios Initiative #HaltzuGewalt
- Praxishandbuch - Gewaltprävention in Notaufnahmen / Dokument unter Praxishandbuch siehe https://www.uke.de/kliniken-institute/institute/universit%C3%A4tsprofessur-f%C3%BCr-arbeitsmedizin/publikationen/index.html
- Schablon, A. et al., (2022). Risk of burnout among emergency department staff as a result of violence and aggression from patients and their relatives. International Journal of Environmental Research and Public Health, 19(9): S. 4945. https://doi.org/10.3390/ijerph19094945
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Aktuelles vom siNpress®-Team / Tageszeitung Hamburger Abendblatt vom 20.11.2024
21.11.2024